Sieben Gemeinden (A) * 2001 * Kulturämter der Gemeinden * 12 Wochen

Mit einem mobilen Labor und einem Team von WissenschafterInnen fuhr die WochenKlausur durch Österreich und verbrachte je vier Tage in verschiedenen Gemeinden. Mit dem Blick von außen wurden während dieser Zeit Anregungen zu Verbesserungen der Lebensqualität in den Orten durch Beiziehung von Expertinnen der Raumplanung, Ökologie, Soziologie, Touristik und Architektur erarbeitet.


Im Sommer 2001 unterbreitete die WochenKlausur mehreren Gemeinden in Niederösterreich und der Steiermark das Angebot, in einer exemplarischen Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität im jeweiligen Ort auszuarbeiten. Sieben Gemeinden konnten für die Idee gewonnen werden.
In der Vorbereitungsphase wurden ExpertInnnen aus den Bereichen Raumplanung, Ökologie, Umwelttechnik, Soziologie, Tourismus und Architektur angeworben. Speziell für das Vorhaben wurde sodann ein Unimog Geländewagen angemietet, zu einem mobilen Büro umfunktioniert und mit Laptops, Drucker, Telefon, Fax, Internet, Kamera, Aufnahmegeräten und Ähnlichem ausgestattet.

In der Projektphase fuhr das Team von Gemeinde zu Gemeinde und schlug für je vier Tage seine Zelte auf. Positives und Negatives im Ort wurde notiert, Verbesserungsvorschläge wurden erarbeitet und am jeweils letzten Abend den Bürgermeistern, den GemeinderätInnen und allen interessierten BewohnerInnen präsentiert.
Der vorgegebene Zeitdruck erforderte eine konzentrierte und präzise Planung der Zusammenarbeit. Jeder Tag begann mit einer kurzen Besprechung, gefolgt von Recherche und Aufnahme aller positiven und negativen Auffälligkeiten im Ort. Am Nachmittag wurden die Eindrücke diskutiert, Verbesserungsvorschläge entwickelt und am Abend alle Ergebnisse dokumentiert.
Das Feedback der Gemeinden auf diese Beiträge zur Kommunalentwicklung war äußerst erfreulich und in der Folge wurden auch einige der Vorschläge umgesetzt.

Beispiele für detailliert ausgearbeitete Vorschläge:
- Hohenau an der March: die ehemalige Zuckerfabrik wieder neu nutzen; ein Buswartehäuschen bauen; eine optische Torwirkung im Bereich der Ortseinfahrten schaffen; Querungsmöglichkeiten der Hauptstraße für Fußgänger im Bereich Rathaus und Hauptschule einrichten; beim Sandspielkasten im Park Schatten spendende Bäume pflanzen und einen Wasseranschluss installieren.
- Gleisdorf: das Flussbett des Gleisbaches rückbauen; den Dschungel von Hinweis- und Werbetafeln lichten.
- Greinbach: Charakteristische und erhaltenswerte Bausubstanz renovieren und so auf das Ortsbild achten; Wartungsgemeinschaften für die Kläranlagen mit den umliegenden Gemeinden bilden; Kreuzungen von Wanderrouten kennzeichnen.
- Friedberg: Gehsteige verbreitern und bei Kreuzungen absenken; Betriebe für leerstehende Geschäftslokale am Hauptplatz anwerben.
- St. Magdalena: Laubwälder zur Rettung einer ökologisch intakten Landschaft pflanzen.
- Laa an der Thaya: Im Bereich des Kreisverkehrs einen Radweg baulich getrennt vom KFZ-Verkehr realisieren;
- Retz: Windenergie nutzen; Sprachbarriere zur benachbarten Tschechischen Republik durch Schüleraustausch abbauen.

Ausführliche Projektdarstellung
Pascale Jeannée, Matthias Klos, Oliver Schmid, und aus der Wissenschaft: Norbert Bacher, Claudia Dankl, Wolfgang Fichna, Andrea Hubin, Helmut Lang, Andrea Mann, Alexander Risse, Heide-Maria Schatzl und Andreas Zinggl